Im Grunde genommen sind Nachtseelen einfach dadurch definiert, dass der einer Elternteil ein Mensch ist, der andere dagegen ein Gestaltwandler. Dabei weisen solche Wesen eigentlich nur menschliche Eigenschaften auf, manchmal wissen sie selbst nicht, dass sie nicht wirklich normal sind – was meist dann der Fall ist, wenn der Vater magischen Blutes war. Doch unterscheiden sie sich im Groben auch nicht von ganz gewöhnlichen Menschen. Es gibt nur einen Weg, das zu ändern und ihre andere Seite zum Vorschein zu bringen: Eine Nachtseele muss denjenigen, der ihn zu einem halben Menschen „gemacht“ hat, also den menschlichen Elternteil, umbringen. Man sollte annehmen, dass dies nur wenige über sich bringen, aber der Drang, zu dem zu werden „was sie wirklich sind und sein sollten“ hat schon viele dazu verführt, es doch zu tun. Vorausgesetzt, sie wissen um diese „Chance“. Haben sie ihre Mutter oder ihren Vater umgebracht, können sie zum ersten Mal ihre Tiergestalt annehmen. Dabei kommen nur wenige Tiere infrage, die alle eines gemeinsam haben: Ihr Fell bzw. ihr Federkleid ist immer schwarz wie die Nacht. Gezeichnet von der Farbe des Todes. Meist ist die Tiergestalt einer Nachtseele entweder Wolf, Fuchs, Katze, Rabe, Fledermaus oder Ratte. „Ausgebildete“ Nachtseele weisen eigentlich genau die Eigenschaften eines Gestaltwandlers auf, sie können in Sekundenbruchteilen die Gestalt wechseln, tun das aber auch manchmal unbewusst, etwa aus Wut oder Angst. Ansonsten sind sie einfach schneller und stärker als Menschen bzw. normale Tiere, auch wenn diese Vorzüge nicht so gravierend sind wie bei anderen magischen Wesen.