Bloody Chains
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 Lieera Kalou - Gegensatz und zugleich Einheit

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Lieera

Lieera


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BeitragThema: Lieera Kalou - Gegensatz und zugleich Einheit   Lieera Kalou - Gegensatz und zugleich Einheit Icon_minitime1So Nov 07, 2010 9:32 am




Lieera Kalou - Gegensatz und zugleich Einheit Fwokdw



Lieera Kalou - Gegensatz und zugleich Einheit 2z40k04

B i l d
Lieera Kalou - Gegensatz und zugleich Einheit 168sayv


N a m e
Lieera Kalou Murdoch
>> Mit diesem Namen wurde ich in die Gefangenendateien aufgenommen. Ich glaube nicht, dass Murdoch mein richtiger Nachname ist, aber ich war nicht mehr in der Lage, mich zu erinnern, also wurde mir einfach dieser gegeben <<


S p i t z n a m e
Lie
>>Lie, wie die Lüge. Ich finde die Ironie passt, denn mein Leben ist eine Lüge, und ich wünschte, jemand würde mich über die Wahrheit aufklären, denn ansonsten ertrinke ich in der Heuchelei meiner Existenz <<


A u s s p r a c h e
La-iee-ra Ka-lu Mör-dok (Lai)


G e s c h l e c h t
Weiblich
>> Wir sind nicht mehr in einer Zeit, in der gesagt wird, dass Frauen das schwächere Geschlecht sind, doch ist die Gleichberechtigung, dort wo ich mich jetzt aufhalte beinahe hinfällig <<


A l t e r
>>Ich sehe aus wie neunzehn und bin in Wirklichkeit um die hundert Jahre alt, doch wen interessiert das eigentlich? Es sind nur Zahlen, die Zeit begrenzen, und Zeit ist etwas, das der Mensch niemals in die Knie zwingen wird! <<




Lieera Kalou - Gegensatz und zugleich Einheit 2ro1554

G r ö ß e
1, 67
>>Nicht groß und nicht klein. Aber manchmal wünschte ich, so winzig wie eine Ratte zu sein, die sich einfach durch ein Loch hinaus in die Freiheit retten können. Oder so groß und so hoch, wie eine Mauer. Eine Mauer, die niemand verletzten kann, die niemand brechen kann, die von nichts berührt wird. Wie die Mauern, die mein Gefängnis sind. <<


G e w i c h t
45 kg
>>Ich bin ein wenig zu dürr, aber das sind wohl alle, die lange in „Haft“ sitzen<<


H a a r f a r b e
blond gefärbt, Naturhaarfarbe: aschblond
>> Ich weiß nicht mehr, wann ich mir die Haare gefärbt habe, aber ich bekomme langsam einen ziemlichen Nachwuchs, da ich den Luxus eines Friseurs nicht mehr habe<<


A u g e n f a r b e
Lieeras Augen sind von einem tiefen dunkelbraun, das wirkt wie geschmolzene Bitterschokolade. Wenn sich die Strahlen der Sonne in ihrer dunklen Iris bricht, dann scheint sich jedoch eine ganze Waldlandschaft in ihnen zu spiegeln. Alle Grünnuancen scheinen hinter der beinahe schwarzen Färbung verborgen zu sein. Doch selten ist diese wundervolle Lichtbrechung

Lieera Kalou - Gegensatz und zugleich Einheit 20k3ey1

>>Ich mag meine Augen, in ihnen sieht man noch das Leben, das für mich schon lange verblasst ist. Das Leben in Freiheit <<


A u s s e h e n
Wie hat man sich ein Mädchen vorzustellen, dass seine Zeit in einem Hochsicherheitsgefängnis mitten auf dem Meer verbringen muss. Das erste, das einem in den Sinn kommt ist ein dreckiges Mädchen mit verfilzten Haaren einem gebrochenem Gesichtsausdruck und einem ängstlichen Ausdruck in den Augen. Nun, ihre Mimik wirkt wirklich verschreckt, sie sieht aus, als wäre alle Lebensfreude aus ihr gewichen, doch ihr Äußeres ist ansonsten sehr gepflegt. Ihre Haare fallen in sachten Wellen über ihre Schultern und umrahmen ihr feines Gesicht mit den hohen Wangenknochen und der blassen Haut. Braune Ansätze haben bereit an Stelle der Blondierung einen Kranz um die Kopfhaut gebildet, was aber nicht sehr stark auffällt, da ihre Haare viel Fülle haben, und sich mit einem lockeren, natürlichen Volumen an ihr Gesicht schmiegen. Ihr Scheitel liegt recht tief seitlich, sodass einige Fransen in ihre Stirn fallen. Ihre Haut scheint etwas von einer Latina zu haben, auch wenn sie um Wangen und Mund recht blass ist. Ihre Lippen sprechen ebenso für ihre leicht afrikanische Abstammung, da sie für ihre zarten Züge viel zu voll sind. Durch ihre dünne Haut zeichnen sich die Wangenknochen ein wenig hart ab. Was aber von den großen mandelförmigen Augen wegkaschiert wird, die über leichten Tränensäcken und tiefgegrabenen Schatten liegen. Sie sind von dunklen, aber nicht sonderlich langen Wimpern umrahmt, und ober der Lidfalte sind zwei, schmale, geschwungene Augenbrauen, die das Braun ihrer Naturhaarfarbe haben, woran man auch erkennen kann, dass sie ihren Schopf gefärbt hat.
Ihre Nase ist einfach ein ganz gewöhnliches Standartmodell, einzuordnen, wie ihr ganzes Gesicht unter „klein und zierlich“. Ihre Haut ist noch von ein paar Pickeln der Pubertät überzogen, die sie wohl nie los werden wird, da sie nicht mehr altert. Am auffälligsten ist dabei ein Mitesser auf ihrer rechten Wange, auf Höhe ihrer Nasenspitze. Auch dieser stört das Gesamtbild des Mädchens nicht. Was Kleidung betrifft ist Lie nicht wählerisch. Das ist auch gar nicht möglich, da sie die Sachen nicht selbst aussucht, sondern von den Wächtern bekommt. Ihr Körper, für den beinahe sogar die kleinste Frauengröße zu groß ist, ist schlank und ihre Arme und Beine sind sehnig, aber dennoch auf eine eigene Art und Weise zart. Sie wirkt zerbrechlich, und man würde ihr niemals zutrauen, dass sie auch nur einer Fliege ein Haar krümmen könnte, aber da sie ein magisches Wesen ist, ist einiges anders…


M e r k m a l e
Eine getrocknete Lotosblüte, die sich - beinahe wie ein Tatoo – auf ihrer Handfläche befindet, für magische Wesen ist sogar der Duft der zarten Blume noch auszumachen.




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C h a r a k t e r
Ihr erkundigt euch ernsthaft danach, wie das Wesen des seltsamen Mädchens aussieht, das stets schweigsam ins Leere starrt? Ihr wollt das wohl am besten verschlossene und behütetste Schloss öffnen, ohne, dass ihr den Schlüssel dazu habt? Ihr wollt es knacken? Dann müsst ihr aber in Kauf nehmen, dass das Geheimnis, dass dahinter liegt an dem Schock des Lichts zerbricht, das ihr durch euer Eindringen hineinlasst. Lieera ist so zart und zerbrechlich wie ein Schmetterling, wie eine Blume, deren Blütenblätter abfallen, wenn nur ein Windhauch sie streift. Sie zuckt bei jeglichem zu lautem Sprechen zusammen, wenn jemand ihr zu nahe kommt, oder sie gar noch berührt stößt sie einen spitzen Schrei aus, und versucht, sich so klein wie möglich zu machen, oder aber sie ergreift flink und wendig wie ein Wiesel die Flucht. Das Mädchen spricht nicht viel, meist bestehen ihre Entgegnungen aus Nicken, Kopfschütteln oder Schulterzucken, am öftesten jedoch aus einer Mischung aus allen dreien und einem Blick, als würde sie kein Wort von dem verstehen, das zu ihr gesprochen wird. Manchmal scheint Lie geradezu unheimlich. Allein wie sie einen anstarrt, wenn sie aus ihren großen, kindlichen Augen zu einem aufblickt. Manchen stellt es die Haare im Nacken auf, anderen treibt es die Tränen in die Augen, doch ein gewisses Frösteln durchläuft beinahe jeden. Ihr Ausdruck spiegelt meist eine bittere Verwirrung wieder, und eine tiefe Deprimiertheit, die sie aussehen lässt, als würde sie sich jeden Moment von einer Klippe stürzen. Es wäre ihr tatsächlich auch recht, sie hasst ihr Leben, oder das was davon übrig ist, und mit jedem Tag verliert sie mehr die Erinnerung an die Tage, die sie in Freiheit verbracht hatte. Sie verblassen, zerplatzen wie Seifenblasen. Über sich selbst reden ist ihr noch mehr zu Wieder als generell das Sprechen, allerdings schreibt sie alles auf, das ihr durch den Kopf geht. Sie führt einerseits eine Art Tagebuch, das sie kaum aus der Hand legt, andererseits schreibt sie Briefe. „An wen?“, fragt sich jetzt vermutlich so mancher. Die Briefe sind tatsächlich adressiert, ins Jenseits, an jemanden, der schon lange tot ist.
Um es kurz zusammenzufassen ist Lieera einfach verschlossen und in der Einsamkeit verloren, die sie sich selbst aufgebürdet hat. Doch sie kann auch Lächeln, kaum zu glauben aber war. Sie lächelt, wenn die Ratten, die in dem feuchten Gemäuer von Alcatraz leben mit dem leisen „Klack-klack“ ihrer Pfoten durch die Gänge huschen und sie freut sich wie ein kleines Kind, wenn eines der Tierchen in ihrer Zelle vorbeischaut. Doch sie kann auch ganz anders…

>>…ICH kann nicht anders, aber etwas in mir kann anders, etwas das irgendwie zu mir gehört, und andererseits niemals ein Teil von mir sein wird…<<

Und dieser andere Aspekt, dieser kleine Teil ist Kalou. Die meisten werden sich schon am Beginn des Charakterbogens gefragt haben, warum Lieera kein Wort zu ihrem Doppelnamen, sondern nur zu ihrem Nachnamen sagt. Ich habe die Antwort. Sie sieht ihren zweiten Namen nicht als den ihren. Er gehört Kalou, und Kalou ist eine eigenständige Existenz, die in ihr lebt. Sie ist in einem Eisblock gefangen, der manchmal jedoch durch Lieeras unterdrückte Wut und ihre Angst schmilzt. In der Welt der Menschen würde man diese Charakterstörung als „multiple Persönlichkeit“ bezeichnen. So ein Phänomen wird durch ein traumatisches Ereignis im Leben der Person ausgelöst. Bei Lie war es durchaus so, allerdings haben ihre magischen Fähigkeiten diesen Prozess beschleunigt. Und so hat sich ihr Charakter gespalten. Eigentlich müsste man sagen, so hat sich Kalous Charakter gespaltet. Genau. Kalou ist dir eigentliche Person. Und man könnte sie als Eisprinzessin bezeichnen. Sie ist um keine bissige Bemerkung verlegen und hat immer eine passende Antwort parat. Sie ist eine taffe junge Frau, die weiß, was sie will. Also im Grunde das genaue Gegenteil von Lieera. Das ist aber bei dieser Art Syndrom auch normal. Außerdem ist Lou auch recht emotional. Ihre Wut bricht oft viel zu übereilt aus ihr heraus. Man kann sie als Zicke bezeichnen. Durch Kalou kommt es auch, dass ihr Aussehen nicht völlig heruntergekommen wirkt, da sie darauf auch achtet. Die Waffe des Mädchens ist ihr weiblicher Charme, und sie weiß auch, wie sie ihn einsetzen kann. Sie benutzt ihn auch nicht rar, wenn sie einmal zum Zug kommt. So wickelte sie die Männerwelt um den Finger, wie ein kleines Flittchen.

Ihr seht, in Lieera Kalou sind zwei Gegensätze vereint, die sich nicht wirklich vertragen können. An einem Tag hat mal der eine Charakter die Überhand, am anderen der andere. Doch meist ist Lieera der Teil des Mädchens, das am öftesten angetroffen wird, schweigend in einer Ecke, da Kalou nur herauskommt, wenn eine starke Persönlichkeit von Nöten ist, und es um Selbstschutz geht.



C h a r a k t e r l i e d
Lieera: Zerrissen – Juli
Kalou: Beautiful Monster – Ne-Yo


S t ä r k e n
Lieeras Stärken sind schwer aufzuzählen, da sie heftig auseinander gehen, das ist bei all den Punkten so, die unter diesem aufgeführt sind. Deshalb fangen wir am besten mit den Körperlichen Stärken an, da diese bei beiden dieselben sind. Lie ist wendig und flink, wie eine Ratte, die durch die Kanalisation huscht, außerdem ist sie geschickt wie ein Eichhörnchen, dass im Wald von Baum zu Baum springt. Sie kann leise sein, unbemerkt durch die Gänge schleichen, doch für eine Flucht reicht es nie, denn es sind einfach zu viele Wächter. Ihre Augen können sich schnell umgewöhnen, zwischen Licht und Dunkelheit. In der Finsternis sieht sie auch sehr gut. Ihre Stärke ist sowohl als Lieera als auch als Kalou das Zuhören und die Einfühlsamkeit, auch wenn es in beiden Fällen vollkommen anders gelagert ist. Lieera hört stumm zu, ist einfühlsam einfach nur mit Blicken, sofern sie so sein will und jemanden so nahe an sich heranlässt. Kalou hingegen tröstet mit ihren Worten, die auf eine direkte Art und Weise alles beschreiben, und es doch nicht hart auf den Punkt bringen, auch wenn sie manchmal hart wie Granit wirkt. Was auch in beiden liegt ist, dass sie nicht gerne Gewalt anwenden. Lieera geht Konflikten aus dem Weg, wo sie nur kann, und Kalou löst die Dinge lieber mit scharfen Worten.


S c h w ä c h e n
Was wohl in beider Schwäche liegt, wenn man die Lage erst nur körperlich betrachtet, dann sind sie für ein magisches Wesen nicht sehr stark. Einem Menschen zwar überlegen, sehr hoch und ohne Probleme, aber nicht mit dem ausgehungertsten Vampir könnten sie es aufnehmen, ohne selbst beinahe zu sterben. Man kann auch noch aufführen, dass es für die beiden unmöglich ist zu töten, seien sie in einer noch so gefährlichen Situation. Nun muss man anfangen, die Schwächen zu trennen, da nun alles auseinander geht. Lieera redet zu wenig, und Kalou redet –beinahe- zu viel, und wenn, dann meist auf eine nicht gerade freundliche Weise, es sei denn sie will etwas. Sie haben alle beide einen unbrechbaren Dickschädel, den man bei Kalou stärker merkt, als bei Lie, doch auch Lieera kann beharrlich auf ihrem Schweigen bewahren, sollte man sie noch so stark foltern. Für Lieera ist es schwer, vertrauen zu finden, auch Kalou tritt jedem mit einer viel zu starken Skepsis entgegen.


A b n e i g u n g e n
Bei den Abneigungen stimmen die beiden in allen Punkten überein. An vorderster Stelle angeführt gehört hier: Alcatraz. Es ist für sie die Hölle auf Erden, schlimmer kann man sich ein Leben nicht vorstellen. Doch das wird man wohl von jedem Gefangenen hören, wenn er über sein Gefängnis spricht. Auch hat sie eine natürliche Abscheu gegenüber den Wächtern. Wie kann ein Gepeinigter auch seine Folterknechte beginnen zu lieben? Außerdem sind diese „Wesen“ nichts weiter als ein weiteres, zum Scheitern verurteiltes Experiment der Menschen, mit dem sie versuchen, sich auch den letzten verbliebenen, natürlichen Feind vom Hals zu schaffen. Eine Eigenart die bei Lieeras Abneigungen anzuführen ist, ist wohl ihre – man könnte beinahe Angst – vor hohen Wänden. Es ist gar nicht so sehr, in einer kleinen Zelle zu sitzen, als unten freiem Himmel an einer eingrenzenden Mauer zu stehen, die scheinbar bereits die Wolken berührt, und die niemals zu überwinden ist. Vielleicht ist diese Furcht aber auch nur eine psychische Verbindung, zu der Trennung zwischen Lieera und Kalou, die ebenfalls eine von Lies Abneigungen ist, da sie wieder eine Person sein will. Sie will sich wieder ganz fühlen, und nicht als wäre sie wie ein Glasscheibe in der Mitte gesprungen.


V o r l i e b e n
Auch hier kann man wieder dasselbe für beide zählen. Gerade in solchen Punkten merkt man, seien die beiden noch so unterschiedlich, dass sie eins sind. Lieera liebt die Freiheit, sie kann dies schon in der Luft knistern spüren, diese Kraft, die die uneingeschränkte Natur ausstrahlt. Wie sehnt sie sich danach, nur einmal noch diese unbegrenzte Wildheit in ihren Gliedern zu fühlen, wie sie sie vorantreibt, einfach mit dem Wind zu laufen und mit den Vögeln zu fliegen. Lie verspürt eine tiefe Naturverbundenheit, was ihr das Leben hinter Alcatraz modrigen Mauern nicht versüßt, denn von Blumen kann man auf dem Gefängnisgelände gar nicht erst sprechen und das Gras ist braun und krank. Tiere sind auch wenige unterwegs, doch um jede Ratte, die an ihrer Zelle vorbeihuscht ist Lieera dankbar und jeder Möwe, die sie vorbeiflattern sieht, würde sie am liebsten einen lauten Hilferuf hinterherschicken. Vor langer Zeit glaubte Lie auch, das Meer zu lieben, doch jetzt erfüllt das von Alcatraz aus grau wirkende Wasser sie nur noch mit Sehnsucht nach den langen Küstenlandschaften von San Franzisco, und dass sie den trüben Ozean nie wieder zu sehen bräuchte. Was an Lieera ein wenig seltsam ist, ist, dass sie es immer noch liebt ein magisches Wesen zu sein, nicht einmal für ihre Freiheit würde sie ihre Fähigkeiten verlieren wollen.


T r ä u m e / W ü n s c h e
Wenn Lieera die Augen schließt und einfach nur versucht an nichts zu denken, ist das erste, was vor ihrem inneren Auge vorbeizuckt eine lange Waldlandschaft, die sich scheinbar in die Unendlichkeit zieht. Sie spürt dann, wie ihre Beine darauf drängen über herausragende Wurzeln zu springen und ihre Hände fordern, wieder die raue Rinde hoher Bäume zu erfassen, wenn Lie diese Zug für Zug erklimmt. Lieeras größter Wunsch ist es, endlich wieder in der Natur zu sein, die Freiheit förmlich riechen zu können. Aber dazu müsste sie erst diese tristen Mauern hinter sich lassen, von denen aus sie nur erahnen kann, wie es in der Wildnis war. Es kommt ihr oft vor, als hätte sie bereits die Erinnerung an den Duft von Kiefernnadeln, das Gefühl von schroffem Fels und die Farben der Natur verloren. Manchmal, wenn sie ganz bewusst versucht, sich einen Flusslauf vorzustellen, sieht sie nur den mattsilbernen Wasserhahn, der an der grauen Mauer angebracht ist. Sie ist nicht eines dieser Wesen, dass sich Frieden zwischen Menschen und magischen Geschöpfen wünscht, da sie weiß, dass dieser Fall niemals eintreffen wird, allerdings wäre es ihr lieb, würden die Menschen Vampire, Gestaltwandler und alle anderen Fabelwesen akzeptieren, so wie sie die Vögel am Himmel und die Fische im Wasser als Selbstverständlich annahmen. Da das Mädchen auch oft darüber nachdenkt, wie viele Wesen dort draußen noch in Freiheit sind, wünscht sie all ihnen, dass sie es schaffen, den Jägern zu entkommen, die sie nach Alcatraz verfrachten wollen.


Ä n g s t e
Wenn Lieera sich Nachts auf ihrer harten Matratze hin und her wirft, dann ist sie in einem Albtraum gefangen, der sich um den Impfstoff dreht. Sie sieht jedes Mal eine lange Nadel vor sich, die in einer bauchigen Spritze endet. Langsam wird ein ekelhaft stinkendes Mittel hinein gesaugt. Wenige Augenblicke später spürt sie ein leichtes Stechen in ihrem Arm, ihre Sicht verschwimmt und dann ist plötzlich alles wie in Watte gepackt. Die Geräusche sind kaum zu hören, selbst wenn es laute Bässe sind, die aus einem fahrenden Auto dröhnen. Die Gerüche nimmt sie nur mehr wahr, wenn man sie ihr direkt unter die Nase hält. Und die Farben. Alles grau in grau. Lieera stellt sich dann immer vor, dass sie eine dieser langweiligen Bürofrauen, mit dem langweiligen Haarschnitt, den langweiligen Zügen, der langweiligen Figur und den gelangweilten Augen wäre, die stundenlang an einem Computer sitzen und unaufhörlich im monotonen Takt auf die Tasten klopfen. Bei diesem Gedanken stellen sich dem Mädchen die Haare im Nacken auf. Sie will, dass die Welt, wenn sie wieder aus dem Gefängnis herauskommt, noch so ist, wie sie sie verlassen hat. Riesige Furcht hat das Mädchen auch davor, dass sich ihre Seele erneut spalten könnte. Sie würde es nicht verkraften noch einen Splitter mehr in sich zu spüren, der sich in ihr Herz bohrt. Es schmerzt so schon zu sehr. Sie hat auch große Angst vor den Wächtern, was auch kein Wunder ist, denn diese springen mit den Gefangenen nicht gerade gut um. Außerdem gerät sie auch in Schrecken, wenn sie über Kalou nachdenkt, dies allerdings gibt sie nicht gerne zu.





A r t
Halb Sylunée, mit gespaltener Seele. Lieera ist eine Gefangene.


F ä h i g k e i t e n
Sylunera sind Wesen, die von normalen Vampiren gebissen und mit But im Körper liegen geblieben sind. Wenn es einfach so weitergehen würde, würden sie mit der Zeit entweder verbluten, oder zu einem normalen Vampir werden. Obwohl, was ist in der Welt der Magie schon normal? Sollte jedoch ein Tier, aus reiner Neugier, oder weil das Blut eine besondere Anziehung auf es ausübt aus der Lache trinken, so wird der Gebissene zu einer Art Gestaltwandler. Das Tier selbst bekommt ebenso Vampirgene, sodass es schneller ist und auch kräftiger. Das Tier hat aber kaum mehr eine eigene Persönlichkeit, da seine Seele durch das Gift in dem Blut zerstört wird. Sie sind mehr geisterhafte Erscheinungen, die nur für magische Wesen sichtbar sind und eigentlich nur als Zeichen dafür stehen, dass die Sylunera sich in eben dieses Tier verwandeln können. Sylunera trinken Blut, können allerdings auch menschliches Essen zu sich nehmen. Wenn das Tier ein Raubtier ist wie zum Beispiel ein Wolf oder ein Panther, kann es auch manchmal dazu kommen, dass, wenn die Sylunera in Tiergestalt auf der Jagd sind, sie auch das Fleisch ihrer Opfer verzehren.

Lieera ist in der Tat einmal genau so ein Wesen gewesen. Sie konnte sich damals in eine Ratte verwandeln. Allerdings sind ihre Fähigkeiten verloren gegangen, genauso wie das Tier, dass sie früher ständig begleitet hatte. Es war damals, als sie in Berührung mit den Dämpfen des entstehenden Impfstoffes gekommen ist. Allerdings verspürt sie immer noch eine gewisse Verbundenheit gegenüber Ratten und kann mittels Gedankenstimme auch mit ihnen kommunizieren.
Trotzdem hat sie noch die gewöhnlichen Fähigkeiten eines magischen Wesens. Sie ist schnell, sie ist übermenschlich stark und sie ist nichts desto trotz gefährlich. Ihre Seele ist, wie gesagt gespalten und Kalou hat noch eine besondere Fähigkeit. Sie merkt jedem sofort an, wie sie mit ihm umspringen muss, um ihn um den kleinen Finger zu wickeln.




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H e r k u n f t
USA, San Franzisco, Los Angeles
>> LA ist eine sehr lebhafte Stadt, in der ich mein Leben in vollen Zügen genießen konnte. Wenn ich die Wahl hätte, wohin ich reisen könnte, dann würde ich meine Heimat wählen, aber ich bin bis zu dem Ende meiner Zeit hier gefangen<<


V a t e r
Aamir //unbekannt, vermutlich tot//
>> Ich habe zu ihm aufgesehen, er hat mir alles beigebracht und mich gelehrt, was es heißt zu Leben und frei zu sein. Ich glaube, ich verdanke ihm, dass ich in der Dunkelheit noch nicht ertrunken bin<<


M u t t e r
Lizza //verstorben//
>>Sie war mir mehr wie eine gute Freundin, als eine Mutter. Aber trotzdem würde ich sie gegen niemanden eintauschen, dazu liebte ich sie zu sehr. Leider ist das Vertrauen und die Liebe die wir uns gegenseitig schenkten Schuld, dass sie tot ist <<


G e s c h w i s t e r
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G e f ä h r t e
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N a c h k o m m e n
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S o n s t i g e s
Sheol //vermutlich tot, oder in einer gesonderten Einzelzelle in den Untergründen von Alcatraz//
>>Er hat mich verwandelt. Zu Beginn hasste ich ihn für dass, was er getan hatte. Doch wir begannen uns anzufreunden. Wer glaubt, dass wir verliebt ineinander waren hat sich geschnitten. Wir waren wie Geschwister. Und dann ist alles den Bach runter gegangen… Aber er ist sicher noch am Leben, deshalb schreibe ich auch Briefe an ihn, und lasse sie von meinen Rattenfreunden austragen, in der Hoffnung, dass sie ihn finden<<

„Charmanter Tod“ //lebend//
>>Ich habe meine Briefe erwähnt, nicht wahr? Nun, er hat einen dieser Briefe gefunden… und nach einigen Tagen hat er eine Antwort mit meiner Ratte zurückgeschickt. Seitdem ist nur mehr eines der Tierchen unterwegs, um Sheol zu finden, die andere bringt immer wieder Zettelchen zu „Charmanter Tod“ und von ihm wieder welche zurück zu mir. Wie er wirklich heißt weiß ich nicht, wie mein Name lautet hat er auch noch nicht erfahren, da es besser für uns beide ist. Ich nenne mich Lotusblüte. Ich weiß nur, dass er auch hier in Alcatraz ist. <<


V e r g a n g e n e s
Eine Vergangenheit, die wie jede Geschichte beginnt. Mit einem kleinen Mädchen. Einem kleinen Mädchen aus der Großstadt. Nicht groß, nicht klein, nicht dick, nicht dünn, nicht hübsch aber auch nicht hässlich. Ein Mädchen namens Lieera. Sie schien ihrem Weg jedoch zu folgen, als würde eine Dampfwalze vor ihr herzufahren, so eben wie die Straße unter ihren Füßen war. Schritt für Schritt setzte sie, schon von Kindesbeinen an, ohne auf ihre Mitmenschen zu achten. Sie schien sie kaum wahrzunehmen, außer, wenn sie ihren Weg kreuzten. Wenn sie sich einmal mit dem ganzen Gesicht jemandem zuwandte, dann nur um diesen jemand zu ihrem eigenen Nutzen zu missbrauchen. In ihrer Kindheit passierte ihr dies immer unbewusst, es war einfach Lie, es war ihr Charakter. Doch später setzte sie diese Manipulationen ganz gezielt ein.

Meine Schritte trugen mich mit eleganter Selbstsicherheit in Richtung des Hinterausganges der Schule. Ich kam mir beinahe so vor als würde ich euphorisch wirken. Ein kaltes, selbstgefälliges Lächeln vernichtete jedoch dann meinen freudig scheinenden Ausdruck. Als ich mich der schmalen Türe näherte verlangsamte ich mein Tempo, bis ich vor dem trüben Glas stand. Einen Augenblick lang blieb ich noch stehen. Besann mich darauf, was ich mir an Worten zurechtgelegt hatte, während ich von meiner Physikstunde hierhergegangen war. Mit festem Griff umschlossen meine zarten Finger die Türklinke, mit leichtem Druck schnappte die Verriegelung auf und die Scharniere ließen das Tor zur Seite schwingen, als ich leicht dagegen drückte.
Vorne stand ein Junge, dessen beinahe weiß-blondes Haar wirr von seinem Kopf stand, es war ein wenig zu lang. Sein Gesicht war mir nicht zugewandt, doch ich hatte es bereits oft genug studiert, dass ich mir vorstellen konnte, welcher Ausdruck über seinen Zügen lag. Ein äußerst desinteressierter. Ich mochte diesen Kerl nicht, doch er war sozusagen der King an der Schule, er kannte jedes Passwort der Computer, und genau das brauchte ich jetzt.
„Hallo“, hauchte ich. Ich war mir nicht sicher, ob es laut genug gewesen war, doch der Junge drehte sich zu mir um. Ein kurzes Blitzen erschien in seinen dunkelgrünen Augen, das ich nicht zu deuten vermochte.
„Was willst du, Mädchen?“
Er wollte also spielen. Das erkannte ich nur daran, dass er mich nicht sofort mit Blicken auszog, was bei dem Lächeln, das ich aufgesetzt hatte, nur nachvollziehbar gewesen wäre. Nun gut, er konnte sein Spiel haben, wenn er wollte.
Ich starrte kurz auf meine Füße, einige wenige Sekunden später blickte ich wieder auf, mit dem Ausdruck einer knallharten Geschäftsfrau über den Zügen.
„Erstens: Mein Name ist Lieera. Zweitens, du kannst dich gefälligst auch vorstellen“ Meine Stimme war schneidend, auch wenn ich die Worte beinahe flötete.
„Gut, man ruft mich Sheol…“

Natürlich bekam Lieera auch in diesem Fall, was sie wollte. Und was sie wollte war die Änderung ihrer Verhaltensnote, beziehungsweise die Beseitigung einer Beschwerde eines Lehrers über das Mädchen. Nur hatte dies einen Preis, der zu zahlen sie mehr kostete, als sie zu Beginn gedacht hatte. In ihren Verhandlungen, die Wohl härter abliefen, als die zwischen zwei verfeindeten Mafiabossen legten sie fest, dass Sheol Lieera selbst bekommen würde. Natürlich fasste das Mädchen dies ganz anders auf, als es dann tatsächlich eintrat. Sheol war nämlich kein Mensch. Der Junge war ein Vampir.

Mir war es vollkommen egal, was Sheol jetzt wollte, er hatte seinen Teil der Abmachung eingehalten, ich würde es allerdings nicht tun. Der Typ dachte doch wohl nicht ernsthaft, dass ich mich für so eine Kleinigkeit verkaufen würde. Mit einem Pochen an der Tür des Hauses, dass der blonde Junge mir angegeben hatte gab ich Bescheid, dass ich nun da war. Die Gegend in die er mich gelotst hatte war schäbig. Kaum eines der Häuser schien bewohnt, nur hinter einem Fenster in dem Wohnblock, an dessen Tür ich geklopft hatte, brannte noch Licht.
Wenige Momente nachdem das Echo des Klopfens verklungen war, öffnete Sheol die Tür. Ich begann mich gar nicht erst zu wundern, warum er so schnell war, dazu blieb mir auch gar keine Zeit, denn schon zog er mich mit ungeahnter Grobheit in den Flur hinein. Er drückte mich gegen die Wand. Ich hatte gar keine Chance mich zu befreien. Wieso verdammt war er nur so stark?! Das hätte ich diesem schwächlich wirkenden Computerfreak nie zugetraut.
Einige Augenblicke später lag ich schon auf dem Boden, er über mir. Etwas Scharfes, Schmerzhaftes bohrte sich in meinen Hals, schien mir die Luft zu rauben, da es meine Luftröhre streifte. Ich japste und keuchte. Mein Verstand wollte mir einfach nicht sagen, was los war. Wollte dieser Verrückte mich etwa töten? Oder war das ein krankes Spiel, das ich nicht verstand? Bildete ich mir das alles vielleicht sogar nur ein? Ich wusste es nicht und es kam mir auch so vor, als würde ich es niemals erfahren, denn eine schwarze Leere zog mich in ihren Bann, umströmte mich wie dunkle Gewässer, bis ich schließlich ertrank und alles zu enden schien. Alle Kraft wich aus meinem Körper, vor meinen Augen herrschte Dunkelheit. Ich wusste nicht wo ich war. Ich hatte Angst, und dann war da gar nichts mehr.

Lieera dachte der Tod hätte sie geholt, und in die Hölle gesperrt, da sie dort auch sicher hingehört hätte. Doch nach langer Zeit – so kam es zumindest ihr vor – klärte sich ihre Sicht wieder und in wessen Gesicht blickte sie wohl? In Sheols. Mit einem leisen, entsetzten Aufschrei auf den Lippen war sie damals hochgefahren, hatte nicht aufhören wollen zu zittern und leise über den Jungen zu schimpfen, bis er ihr erklärt hatte, was geschehen war. Dass er sie zu einer seines Gleichen gemacht hatte, oder eigentlich zu etwas noch viel mächtigerem. Natürlich stand das Mädchen erst unter Schock. Wenn von einem Tag auf den anderen das ganze Weltbild umgeworfen wurde, in dem einem offenbart wurde, dass es Magie gab, das Vampire und alle Geschöpfe der Nacht real waren und dass sie sich ungesehen unter den Menschen aufhielten.
Lie vermutet, wenn sie nun so zurückdenkt, dass damals schon der erste Schritt gelegt wurde, damit sich ihre Seele später spalten konnte. Immerhin war dort das erste Mal diese Kehlen - verschnürende Angst.
Sheol erklärte Lieera genau was sie nun war, zeigte ihr ihre Ratte und brachte ihr bei wie sie sich verwandeln konnte. Er brachte ihr das Jagen bei und wie man sich unauffällig verhielt lehrte er sie auch. Zuerst herrschte zwischen den beiden während jeder Lektion frostiges Schweigen, es sei denn, etwas wurde Erklärt oder Lie hatte eine Frage, doch irgendwann begannen die beiden ihre Gemeinsamkeiten zu erkennen. Sie hatten Spaß.

Mit einem geschickten Satz hatte ich Sheol wieder überholt. Ob er es nun wahrhaben wollte oder nicht, ich war schneller als er. Ich legte den Kopf soweit in den Nacken, dass ich ihn sehen konnte, wandte den Blick auch ein wenig über die Schulter. Nach einer Weile, in der ich beobachtete, wie er zurückviel streckte ich ihm keck die Zunge heraus. Der blonde Junge kniff zuerst verwirrt die Augen zusammen, dann bleckte er die Zähne und stieß ein spielerisches Fauchen aus. Er stieß sich vom Boden ab und riss mich mitten im Flug mit sich ins Gras. Da lagen wir also und bogen uns vor Lachen, bevor wir einen weiteren Übungskampf ausfochten, der in noch mehr Gekicher endete.

Sheol war auch in der Welt der Magie ein sehr gefragter junger Mann und so lernte Lieera viele andere Wesen kennen. Auch bei diesen versuchte sie mit ihrem altbewehrten Lebensstil weiterzukommen, was aber nicht immer klappte. Deswegen wies Sheol sie auch oft an, einfach zu schweigen.
Durch ihre weiten Kreise viel Lie auf, dass immer weniger magische Wesen unterwegs waren. Auch Sheol machte dieser Umstand misstrauisch und er begann nachzuforschen. Als er auch beunruhigende Informationen, wie er es nannte, stieß zog er auch noch einige seiner älteren Vampirfreunde hinzu. Um den Dingen nachzugehen, musste Sheol Lie einige Zeit alleine lassen. Obwohl… alleine konnte man nicht sagen, denn Lieera war damals noch nicht gerne alleine, also suchte sie sich bald jemanden zum reden, wenn auch nur für ein paar Minuten.

Nach ein paar Wochen kehrte Sheol zurück. Völlig aufgelöst und hastig erzählte er dem Mädchen von seinen Entdeckungen. Er hatte etwas Schreckliches herausgefunden. Der Mensch griff in das ein, dass er selbst den Kreislauf der Natur nannte. Er begann, seine einzigen natürlichen Feinde zu Seinesgleichen, um sich selbst in Sicherheit zu wissen. Doch es war genauso gegen den Willen der Götter, wie wenn Kaninchen plötzlich einen Fuchs zu einem Rammler machen würden, nur um seinen scharfen Zähnen zu entgehen. Denn dann könnten sich die Kanninchen ungehindert über das ganze Land ausbreiten, ohne, dass ihnen etwas im Wege stand. Genauso verhielt es sich bei den Menschen. Sie würden die Überhand nehmen, und bald würde alles nur mehr tristes Grau umfassen. Keine Wälder mehr, keine Gebirge. Nur ebene Landschaft aus gleich aussehenden Betonblöcken, die sie Häuser nannten.
Eines war für Sheol und Lieera klar: Sie mussten diesen Wahnsinn stoppen. So schnell wie möglich. Der blonde Junge hatte in Erfahrung gebracht, dass die Menschen einen „Impfstoff“ entwickelt hatten, um die Wesen zurück zu verwandeln. Eines war klar. Der musste Weg. Es war ein leichtes für einen Vampir, die Spur der grausamen Wissenschaftler aufzunehmen.
Doch wie kommt man in eine von vielen Sicherheitsleuten bewachte Regierungseinrichtung? Ganz klar, mit fünf Vampiren, die einen Einbruch verüben.
Doch leichter gesagt als getan, so wie vieles im Leben. Wen wundert es, es gab Komplikationen und zwar nicht nur geringfügig.
In das Gebäude zu kommen war nicht schwer, die Wachen auszuschalten noch weniger, doch in dem Laboratorium geschahen dann die Fehler.

Auf leisen Sohlen schlich ich um den großen Metalltisch herum, der in der Mitte des sterilen Raumes stand. Nicht, dass ich mich hätte anstrengen müssen, so lautlos zu gehen, das war als Vampir eine Veranlagung, die man, wie ein Mensch das Atmen, im Blut hatte. Mit Neugier betrachtete ich die kleinen Reagenzgläser und Fläschchen, die auf der Armatur standen und in denen sich verschieden farbige Flüssigkeiten befanden. Ich hatte mir die Labore der großen Wissenschaftler immer genauso vorgestellt, allerdings waren dass damals Fiktionen eines Kinderhirnes gewesen, das hier war ohne Zweifel die harte Realität und lustig war es auf keinen Fall. Denn wenn man hier zwei Flüssigkeiten vermischte, kamen keine rosaroten Herzchenwolken heraus, sondern bestenfalls eine Explosion. So war das Leben halt, wenn man die Brille der Kindheit abnahm.
Mit einem leichten Kopfschütteln wandte ich mich von den Chemikalien ab. Ich musste mich auf die Mission konzentrieren. Doch scheinbar war das nicht mehr von Nöten, denn einer der anderen Vampire, die Sheol mitgebracht hatte, schwenkte mit einem triumphierenden Grinsen einen stählernen, vermutlich vakuumierten Behälter in den Händen. Sie hatten das Zeug gefunden. Mit einem befreiten Lächeln gesellte ich mich zu den zweien. Moment. Zwei? War da vorhin nicht noch einer mehr ge-…
Die Alarmsirenen begannen zu schrillen und ein Ruck schien durch die Wände zu gehen. Sheol und der andere rannten, ich blieb vor Schock, und weil meine Ohren von dem Lauten dröhnen schmerzten, stocksteif stehen und starrte ins Nichts. Als ich mich wieder besinnen konnte, war es zu spät. Die Türen waren alle schon in die Notverriegelung gefallen, ich konnte nicht mehr raus.
Sheol trat an einen der Ausgänge und rief zu mir hinein: „Keine Angst, ich hole dich hier raus! Versteck dich in dem großen Kasten dort hinten, ich bin zurück so bald ich kann! Lass dich bloß nicht erwischen!“
Damit war er weg. Schnell huschte ich zu dem stählernen Schrank, öffnete die großen Flügeltüren und kletterte hinein. Ich vernahm menschliche Stimmen und ich geriet in Panik, da mein Fluchtinstinkt einsetzte. Ich knallte die Türen zu, stieß dabei jedoch mit dem Kopf an eine der Ablagen in dem Schrank, von der aus sich eine Flüssigkeit über mich ergoss.
Mir wurde Schwindlig und Übelkeit stieg in mir auf, sodass ich in der Dunkelheit nicht mehr sagen konnte, wo oben und wo unten war.

Die Flüssigkeit, oder besser gesagt die Flüssigkeiten, die Lieera abbekommen hatte, waren Bestandteile der Formel für den „Impfstoff“ gewesen. Natürlich zog dies auch seine Folgen mit sich, ansonsten wäre das Mädchen wohl danach nicht in die Bewusstlosigkeit gerutscht. Sie verlor einen Teil ihrer Fähigkeiten. Den Teil, der ihr in dieser Situation wohl am nützlichsten gewesen wäre. Sie verlor die Gabe, sich in eine Ratte verwandeln können, und auch das kleine, weiße Tier, das sie immer begleitet hatte, verschwand. Vermutlich trug der Verlust dieses Stücks von ihr auch mit dazu bei, dass ihre Seele sich spaltete. Aber vor allem verantwortlich für dies war die Eingeengtheit in der Finsternis des eisernen Kastens, denn als man sie fand war sie bereits die kleine, verstörte Lieera, der kein Wort über die Lippen kam.
Jeder weiß, wo diese Geschichte endet… oder vielleicht auch eher beginnt… Doch einige Fragen werden sich nun erst aufwerfen, die zu beantworten schwierig ist. Lie war Rettung versprochen worden. Es hatte geheißen, dass Sheol sie herausholen würde? Hatte er sie also im Stich gelassen, oder was war geschehen?
Sheol hatte sein Versprechen halten wollen, er hatte wirklich versucht Lieera von diesem verdammten Boot runter zu holen, bevor es ablegte. Doch wer konnte schon damit rechnen, dass es einen Gegner geben würde, der ihm ebenbürtig war? Damals waren auf dem Schiff schon die ersten Wächter mitgefahren. Sie hatten Sheol, sobald er sich Lieera genähert hatte in die Mangel genommen. Noch einmal hatten die beiden sich die Hände reichen können, bevor sie für immer getrennt wurden. Diese kurze Berührung und der Blickaustausch hinterließen die Lotosblume auf ihrer Handfläche. Eines jener magischen Phänomene, die zu klären niemand in der Lage zu sein schien. Doch Lieera war dankbar. Die Blüte war ein Stück der Freiheit, die sie verloren hatte und eine Erinnerung die niemals verwelken würde.
In Alcatraz kam Lie nicht zurecht, das tut sie jetzt noch nicht. Für sie ist es zu eng in den Einzelzellen, zu voll in den Säälen und sie vermisst Vorhänge, die sie vor den Gitterstäben zu ziehen hätte können, wenn sie Privatsphäre wollte. Diese war ihr einfach nicht gestattet, da sich genau gegenüberliegend, auf selber Höhe ebenfalls Zellenreihen befanden, von denen aus man genau zu ihr hinübersehen konnte.
Was ihr jedoch am meisten fehlte war Sheol an ihrer Seite. Sie brauchte ihn mehr denn je –nicht dass sie ihn früher gebraucht hätte, als sie noch taff und ungebrochen gewesen war. Sie wusste, er musste sich ebenfalls hier in Alcatraz aufhalten. Es konnte nicht anders sein. So begann sie, Briefe zu schreiben. Lange Briefe, auf die sie niemals eine Antwort bekam, bis auf dieses eine Mal.

Ich starrte auf das leere Blatt das vor mir lag. Ich hatte mir geschworen, ich würde damit aufhören. Ich schrieb seit Monaten, und in dieser Zeit waren die Ratten immer wieder mit den Zetteln, die mit meiner zittrigen Handschrift versehen waren zurückgekehrt. Auch dieses Mal. Während ich das Papier vor mir mit Blicken durchbohrte tropften einzelne Tränen auf die feinen Fasern, sodass es an manchen Stellen durchweichte. Meine Hand zitterte so wie immer, wenn ich schrieb, doch ich schrieb ohne Stocken. Schnell, beinahe hastig krakelte ich die Wörter. Meine Schrift sah aus wie die eines Grundschülers, der gerade mal so schreiben konnte. „Ich fühle mich schon wieder so eingeengt. Immer wieder kommt es mir vor, als würden die Wände näher rücken. Während ich schreibe denke ich, ich säße im Dunkeln. Irgendwie ist alles so seltsam. Ich weiß, was das hier ist, wir haben die Geschichte dieses Gefängnisses in der High-School durchgenommen und ich weiß auch, was hier getan wird, was die ganzen Leute hier suchen… warum ich hier bin… Aber trotzdem wache ich jede Nacht schweißgebadet auf und frage mich wo ich bin. Die Lampen im Flur sind hell erleuchtet, und doch sehe ich nichts“ Ich setzte die Feder ab und überflog den Absatz noch einmal. Klang das kitschig. Schnell strich ich alles wieder durch, der Zettel landete unter dem Bett. Ich nahm einen neuen heraus und begann erneut zu schreiben. Immer und immer wieder musste ich von vorne anfangen und ich fand nie die richtigen Worte. Schließlich merkte ich, dass ich den Glauben daran, dass ich Sheol finden würde aufgegeben hatte. Ich konnte ihn mir auch gar nicht mehr vorstellen, selbst dann nicht, wenn ich an unsere gemeinsame Zeit dachte. Es war, als wäre da nur ein dunkler Schatten, eine Silhouette, sonst nichts. Mit einem ergebenen Seufzen schrieb ich über das ganze Blatt: „Ich wünschte ich wäre tot!“

Lieera wusste selbst nicht warum, aber sie schickte die Ratte mit diesem Blatt erneut los. Sollte sie doch wieder zurückkehren, Lie würde es nicht interessieren. Dachte sie zumindest. Tatsächlich kam das Tier zurück und eigentlich wider ihrem Vorsatz nahm sie den Zettel und faltete ihn auf. Doch anstatt wie sie erwartet hatte ihre eigene Schrift vorzufinden, fand sie eine andere, sauberere vor.

Ich umklammerte den Zettel. Sheol! Doch nein… Ich überflog die Zeilen. Das war nicht Sheol, der mir da geantwortet hatte, es war ein Fremder. Als ich das festgestellt hatte, wollte ich das Blatt schon wegwerfen, ohne genau zu lesen, was darauf stand. Dann gab ich mir jedoch einen Ruck. Gebeugt über dem Papier sitzend studierte ich die Zeilen. „Ich finde es eine seltsame Art und Weise, dies so zu verkünden. Dachtest du, die gute Fee findet diesen Zettel und erfüllt dir deinen sehnlichen Wunsch? Ich muss dich enttäuschen, ich werde keinen Zauberstab schwingen, aber gut, ich antworte und weiß eigentlich selbst nicht warum, wahrscheinlich aus Neugier und Langeweile. Also, wer bist du, und was ist los, dass du dir den Tod an deine Seite wünschst?“

Dieser erste Briefwechsel ist jetzt gute 2 Jahre her. Der seltsame Fremde und Lieera schreiben immer noch. Das Mädchen kennt seinen richtigen Namen nicht, doch Aufgrund dieses ersten Zettels nennt sie ihn immer „charmanter Tod“. Als er sie einmal danach fragte, wie er die Briefe adressieren sollte, nannte sie sich „Lotusblüte“. Weil sie aus den Zetteln wieder Kraft schöpft und irgendwie in seinen Worten Freiheit lesen kann.
Sie weiß, er ist auch in Alcatraz. Er weiß ebenso, dass sie hier gefangen ist. Sie teilen ein Leiden, sind am selben Ort, doch er schlug immer wieder ein Treffen aus. Lie fand dies nicht schlimm. Sollte es doch so sein, sie hatte ihn trotzdem: Über die Briefe. Doch es gibt Dinge, die das Mädchen nicht weiß, und die könnten ihr zum Verhängnis werden…




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R e g e l c o d e
dark blindfold


A b w e s e n h e i t
Wenn ich abwesend bin, dann sitzt Lie in ihrer Zelle, starrt ins Leere und wünscht sich die Freiheit zurück.


S c h r i f t f a r b e
Plum




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N a m e
Name wird nicht verraten, aber ihr könnt mich Svey nennen Wink


A l t e r
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